Private Krankenversicherung / Krankenvollversicherung

Die private Krankenversicherung genießt aufgrund ihrer besonders breiten Leistungspakete bei vielen Verbrauchern einen guten Ruf und zeichnet sich besonders dadurch aus, dass die Versicherten wesentlich bessere Behandlungen in Anspruch nehmen können, als dies für die Mitglieder einer gesetzlichen Krankenversicherung der Fall ist. Aufgrund der zunehmenden Einschränkungen in der GKV durch höhere Zuzahlungen und niedrigere Leistungen wird die PKV als Alternative für einen großen Teil der Verbraucher immer interessanter. Schließlich winken in der PKV Chefarztbehandlung und die Unterbringung im Einbett-Zimmer, was für den Patienten wesentlich mehr Ruhe bedeutet. Daneben bieten die Versicherungsgesellschaften für den Fall eines leistungsfreien Jahres Rückerstattungen von Beiträgen an.

Bleibt an dieser Stelle nur noch die Frage offen, ob ein Wechsel ohne Weiteres möglich ist oder ob die Schwierigkeiten größer sind als der Nutzen. Grundsätzlich muss in diesem Zusammenhang festgehalten werden, dass ein Wechsel aus der gesetzlichen Krankenversicherung in die PKV für einen großen Teil der Versicherten nicht in Frage kommt. Schuld daran ist die Bundesregierung mit einer Gesetzgebung, die Angestellten und Arbeitnehmern die Wahl der Krankenversicherung bis zu einem bestimmten Einkommen vorschreibt.

Lediglich Selbstständige und Freiberufler können sich ohne größere Schwierigkeiten in der privaten Krankenversicherung gegen die Risiken für ihre Gesundheit absichern. Hier gestaltet sich auch der Wechsel aus der GKV wesentlich einfacher, da die 18-monatige Bindungsfrist an die gesetzliche Krankenversicherung entfällt. Wechselwillige kündigen wie gewohnt ihrer bisherigen Krankenkasse und entscheiden sich für einen Anbieter der privaten Krankenversicherung.

Neben den Beiträgen spielen die einzelnen Leistungen eine bedeutende Rolle bei der Entscheidung für einen Tarif, da sich diese zwischen den einzelnen Versicherungen zum Teil gravierend unterscheiden können. Eine weitere Besonderheit der PKV besteht darin, dass im Lauf der Versicherungszeit sogenannte Rückstellung aus den Beiträgen angespart werden, mit denen im höheren Alter die monatlichen Prämien niedrig gehalten werden, damit sie auch im Ruhestand bezahlbar bleiben. Die Rückstellungen können erst an 2009 durch Neukunden bei einem Versicherungswechsel mitgenommen werden, weshalb die Entscheidung für einen Tarif der privaten Krankenversicherung nur nach eingehender Prüfung der einzelnen Versicherungsbedingungen erfolgen sollte.

Die PKV bietet in jedem Fall ihren Versicherten einige Vorteile und wesentlich mehr Wahlmöglichkeiten, macht den Wechsel unter diesem Gesichtspunkt aber gleichzeitig komplizierter als in der GKV mit ihrem relativ einheitlichen Leistungsangebot.

Die Kündigung der gesetzlichen Krankenversicherung wird auch bei einem freiwillig versicherten Mitglied nur dann wirksam, wenn die Mitgliedschaft in einer privaten Vollversicherung nachgewiesen werden kann.